Die Kartoffel (Solanum tuberosum)
Im Frankenland sind Kartoffelfelder keine Seltenheit und viele Bauern produzieren mit und für Henglein ( Kloßteig).
Ursprünglich kommen die „Bodaggen“ aus Südamerika und
so hätten die Spanier ihre Schwierigkeiten hier die batatas ( Süßkartoffel) sprachlich von den patatas ( Kartoffeln) zu unterscheiden .
Oder „Erdbirn“ von Erdbeeren - und da dürften auch Deutsche ihre Probleme haben.
Die Kartoffel hieß aber auch mal Tartuffel - was sich vom Trüffel ableitet ( Von terrae tuber =
Knolle unter der Erde). In manchen Regionen in D nennt man die Kartoffel deshalb auch Töfften.
Bei den Inkas war die Kartoffel so beliebt, dass man religiöse Feste nach ihrer Pflanz-und ErnteZeit veranstaltet hat
1536 wurde die Kartoffel bei einer Expedition entdeckt, aber erst 1601 in einem Manuskript festgehalten .
Sie hat aber wohl schon 1570 Spanien erreicht .
Wilhelm der IV hat sie schon um 1600 in seinen Gärten als botanische Rarität Pflanzen lassen und bei den Hofdamen war die Blüte als Haarschmuck sehr beliebt .
Aber man kannte sich mit der Pflanze nicht aus und so verspeiste man die Oberirdischen grünen Früchte - was immer mit Bauchschmerzen und manchmal mit Übelkeit oder sogar schlimmeren Vergiftungen endete.
Gehört die Kartoffel doch zur Art der Gattung Nachtschattengewächse.
Diese enthalten Alkaloide , das Solanin hier im Besonderen .
So galt sie lange als Giftpflanze.
Erst als eine Hungersnot 1746 um sich greift, erließ der „Alte Fritz“ (Friedrich II von Preußen) seine „Kartoffelbefehle“ und etablierte so die Kartoffel als sättigende Speisepflanze .
Man hatte dazu gelernt und wusste nun auch, dass der essbare Teil unter der Erde liegt und aß die Sprossknollen .
Mittlerweile gibt es weltweit ca 7000 Kartoffelsorten - davon ca 50 genmanipulierte Sorten die resistent gegen die Kartoffelfäule und andere Krankheiten sind .
Ein anderer Feind ist der Kartoffelkäfer , die Älteren kennen es vielleicht noch, wenn man schulfrei bekam, um auf dem Acker die Käfer und seine Larven abzuklauben .
Doch diese Zeiten sind durch geregelten Anbau vorbei -das ist auch gemeint wenn auf der Packung steht : aus kontrollieren Anbau .
Das hat nichts mit biologischem Anbau zu tun .
Ich kenne selber einen Bauern , der früher nur 2x gespritzt hat , aber seit er für die Firma Henglein anbaut dies 3x ( oder öfter) vollziehen muss .
Als Heilpflanze ist die Kartoffel sehr unbekannt .
Ältere kennen sicher Kartoffelwickel bei Muskelverspannungen, Krämpfen und bei Bronchitis etc. - Kartoffel halten die Wärme sehr lange und sind besser als jede Wärmflasche , da ihre feuchte Wärme tiefer dringt.
Gegessen bietet die Kartoffel einen gesunden Mix aus Proteinen (2%) , Kohlenhydrate (14%)und Ballaststoffen (2%)- der Rest ist Wasser und Vitamine (C und B) und Mineralstoffe (vorallem Kalium).
Letzteres macht sie auch sehr wirksam bei Kreislauf und Blutdruckproblemen.
Allerdings ist eine Wechselwirkung mit Betablockern und bei Nierenschäden bekannt .
Frisch als Saft gepresst hilft die Kartoffel bei Sodbrennen und anderen Magenschmerzen und Koliken. Auch wenn man sie gekocht isst.
Als Saft hilft sie zusätzlich bei Ekzeme und anderen Hautverletzungen.
Ein Dickmacher ist die Kartoffel übrigens nicht . Am gesündesten ist die Zubereitung als Pellkartoffel, da alle wichtigen Vitamine und Mineralstoffe in der Schale sitzen.
Eure Kerstin Rosly Hirsch
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