Der Monat Hornung und seine Bräuche
Es ist Februar. Und ja, schon wieder haben Menschen die spirituell sind am 1.2 und am 2.2 Imbolc gefeiert.
Ach ich wiederhole es einfach so lange bis die Unterschiede klar werden.
Imbolc im irischen/ neukeltischen Kontext : 1.2 Irischer Feiertag zu Ehren der hlg. Brigid
Lichtmess: katholisch ,Weihen des Kerzenvorrates und „Darstellung des Herren“ 2.2
Imbolc, das naturspirituelle Fest nach dem Mond : 5.2.2023 (2. Vollmond nach WSW)
Aber es gibt da noch eine Kultur, die durchaus Naturspirituellen Ursprunges ist.
Da ausgelassene Feiern des Faschings, auch Karneval oder Fastnacht genannt.
Je nach dem wo Du in Deutschland wohnst, wirst Du den Fasching anders erleben.
In Köln und Umgebung wird es „Jeck „und es gibt riesige Karnevalsumzüge .
Mit Prinz, Bauer und Jungfrau ( immer von einem Mann verkörpert) wird die Gesellschaft auf den Arm genommen. Man besitzt die sprichwörtliche Narrenfreiheit des Mittelalters. Denn an Hofe war der Narr der Einzige, der ungestraft die Wahrheit sagen durfte.
Die Uniformen der Karnevalisten und auch die Tanzmariechen nahmen die Armee aufs Korn.
Allzu bunte Mützen und Orden im Überfluss, Stechschritt bis zum Exzess , akrobatische Höchstleistungen der Funke`marieche`.
Seit 200 Jahren feiert man dies nun so ausgelassen.
In Bayern ist man recht sparsam und der Oberbayer an sich eine Faschingsmuffel.
Aber es gibt in der letzten Zeit eine Renaissance der alten Bräuche und so versucht man nicht mehr den Kölner Karneval zu imitieren, sondern wartet nun mit Flecklasmännla und dem Löl in Mittelfranken auf.
Gut einige Bräuche gab es schon noch eher.
Aber die waren nicht so ruhmreich. In Spalt kamen jeden Altweiberfasching einige Trunkene Menschen oft zu Tode. Nicht weil es mit dem Krawattenabschneiden etwas knapp zu ging, sondern weil sie sich aufgrund des Alkohols in den Hopfenhügeln verlaufen haben und dann im Graben lagen und erfroren sind.
Soweit meine Erinnerung als Jugendliche.
Nun aber was steckt hinter der ausgelassenen Festivität.
Am besten wird es bei den Begriffen Karneval und Fastnacht klar.
„Carne vale“, was soviel wie „ohne Fleisch“ bedeutet, zeigt an, dass es die Zeit vor dem Fasten ist.
Im Wort Fast und Nacht wird es noch deutlicher. Es ist die Nacht vor dem Fasten.
Gefastet wurde von Aschermittwoch bis Karfreitag- also 40 Tage wenn man die Sonntage auslässt.
Man fastete um seinen Körper zu reinigen.
Man hat in der Winterzeit den Vorrat aufgebraucht und am Ende die Reste zusammen gesammelt. Das waren dann viele fette Dauerwurstwaren und Gepökeltes.
Da brauchte die Leber und die Galle eine Pause.
In der Natur fand man unterstützende Mittel, z.B. das Birkenwasser.
Aus dem Kambium wurde das aufsteigende Wasser im Baum abgezapft. Es schmeckt süß und reinigt den Körper. Heutzutage kann man echtes Birkenwasser auch kaufen.
Denn wenn man das Loch im Kambium nicht richtig verschließt, kommen Pilze in den Baum und schaden der Birke.
Die Birke ist der Naturgöttin Birgid geweiht. Die Birgid ist die Göttin der Fruchtbarkeit, des Lichtes, des Feuers und der Schmiede. Sie ist der Frühling der den Winter besiegt.
Die einzelnen Figuren wie die Fläcklasmännla oder der Löl haben auch einen direkten Bezug zur Birgid und ihrem Fest , Imbolc.
Bei den Flecklasmännla handelt es sich in Fetzen gekleidete Menschen mit lustigen, lachenden schönen Larfen (Masken).
Die meisten tragen die Farben der Trinität der Naturgöttin , eben Rot, Weiß und Schwarz.
Aber es gibt auch total Bunte, die die Vielfalt der Pflanzen herbeirufen.
Die Schönperchten oder auch Fläcklasmännla stehen symbolisch für den Frühling der den Winter besiegt.
Und der Winter? Der wird durch einen in Stroh gekleideten Menschen dargestellt. In Mittelfranken nennt man ihn den Löl.
In anderen Gegenden hat er andere Namen:
Fosalecken in Effeltrich( Oberfranken), Busójárás in Ungarn, etc.
Ja es gibt den Kult grenzüberschreitend in ganz vielen Gegenden.
Der in Stroh gekleidete Mensch soll auch den Bären, den Gott Belenus darstellen und wenn er zu Imbolc von der Sonne geblendet wird, dann verschwindet er nochmal für 6 Wochen in seiner Bärenhöhle.
Das heißt, wenn der Bär schlafen geht , bleibt der Winter noch mal 6 Wochen.
Also besser man treibt ihn raus.
Dann gibt es natürlich auch die Schiach Perchten.
Es sind Darstellungen der Frau Holle, der Percht. Der Wilden Jagd, die wir auch aus den Raunächten kennen.
Sie haben oft teuflisch anmutende Fratzen und wilde Umhänge mit Fell.
Auch sie treiben den Winter aus, aber sie treiben viel mehr Schabernack. Sie reiben sich an den Mensch, schmieren sie mit Asche voll und schlagen mit der Rute.
Das soll die Lebenskräfte wieder in die müden Winterglieder treiben, die Asche soll Glück bringen.
So schließt sich der Kreis.
Ach ja, und warum nennt man den Februar auch Hornung?
Nicht weil vielleicht gehörnte Perchten durch die Strassen ziehen, oder manchen Männern während des Faschingstreiben die „Hörner aufgesetzt“ werden.
Nein, es handelt sich dabei um den Hirsch.
Der Hirsch streift, ganz azyklisch zu anderen Tieren, sein mächtiges im Februar Geweih ab.
So findet man im Februar oft sogenannte Wurfstangen, also Geweihstangen, im Wald.
Aber Achtung:
Man darf die nicht einfach mitnehmen, denn eigentlich gehören sie dem Jagdbeauftragten der in dieser Region bestellt ist.
Man kann das in Erfahrung bringen und vielleicht hat er ja keine Verwendung und schenkt es einem.
Ich werde auch dieses Jahr wieder Fasten- ich starte mit dem Saftfasten- und das mache ich schon über 20 Jahre.
Wenn Du auch mal fasten willst kannst Du mich fragen.
Ich kann Dir mit meinen Erfahrungen zur Seite stehen, aber es ist keine medizinische Begleitung.
Nimm einfach mit mir Kontakt auf- an Aschermittwoch geht es los
Kerstin Rosly Hirsch
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